Der diesem Offenen Brief zugrunde liegende Ansatz ist m.E. reichlich kontraproduktiv.
Nicht nur der fast schon parodierende Alleinvertretungsanspruch à la „neue Musik kann es nur in der Neuen Musik mit großem N geben, weil diese Musikrichtung sich nun einmal so bezeichnet“; nicht nur die Verkennung ziemlich vieler Realitäten (jede Stunde mit Neuer Musik beginnen…) – er bestätigt aufs wunderschönste einen Satz aus dem Essay von Frank Hentschel, „Neue Musik in soziologischer Perspektive“ (nmz 2010/05): „Wer Neue Musik produziert oder hört, steht ganz oben in der Bildungshierarchie und blickt auf Hörer zahlreicher anderer Musiken mit Überlegenheit herab.“
Hörer für eine Musikrichtung zu gewinnen geht anders.